Zero-Party Data: Wie freiwillige Kundendaten den Onlinehandel revolutionieren


Was ist Zero-Party Data?

Zero-Party Data bezeichnet Informationen, die Kunden bewusst und aktiv mit einem Unternehmen teilen – etwa durch Umfragen, Quizze oder Präferenzabfragen. Im Gegensatz zu First-Party-Daten, die durch Nutzerverhalten gesammelt werden, stammen Zero-Party-Daten direkt von den Kunden selbst und sind daher besonders präzise und vertrauenswürdig.


Warum ist Zero-Party Data so wichtig?

In einer Zeit, in der Datenschutzgesetze wie die DSGVO strenger werden und Third-Party-Cookies zunehmend verschwinden, bietet Zero-Party Data eine datenschutzkonforme Möglichkeit, Kunden besser zu verstehen und personalisierte Erlebnisse zu schaffen. Laut einer Studie von Forrester ist Zero-Party Data entscheidend für die Zukunft des Marketings.


Vorteile von Zero-Party Data im E-Commerce

  • Höhere DatenqualitätDa die Informationen direkt vom Kunden stammen, sind sie besonders genau und relevant.

  • Verbesserte Personalisierung: Mit präzisen Daten können Angebote und Empfehlungen besser auf individuelle Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden.

  • Stärkere Kundenbindung: Transparente Datenerhebung fördert das Vertrauen und die Loyalität der Kunden.

  • DSGVO-Konformität: Da die Daten freiwillig bereitgestellt werden, entspricht ihre Nutzung den Datenschutzbestimmungen.

  • Gute Grundlage für Produktentwicklung und Innovation: Indem Kunden ihre Präferenzen, Bedürfnisse und Feedback direkt mitteilen, können Unternehmen diese Informationen nutzen, um Produkte gezielt zu verbessern oder neue Angebote zu entwickeln.


Praxisbeispiele: Wie Unternehmen Zero-Party Data nutzen

Dyson

Dyson setzt einen Produktfinder ein, der Kunden durch gezielte Fragen zu ihren Reinigungsgewohnheiten und Wohnverhältnissen führt. Basierend auf den Antworten werden passende Produkte empfohlen, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit führt. 

Nespresso

Nespresso verwendet ein kurzes Quiz, um die Kaffeepräferenzen der Kunden zu ermitteln. Anhand der Ergebnisse werden individuelle Kaffeeempfehlungen gegeben, was die Kundenbindung stärkt und dem Kunden zusätzlich symbolisiert, dass er und seine Vorlieben ernst genommen werden.

Logitech

Logitech bietet einen interaktiven Assistenten, der Kunden bei der Auswahl des idealen Arbeitsplatz-Setups unterstützt. Durch die Erfassung von Präferenzen können maßgeschneiderte Produktvorschläge gemacht werden, was gleichzeitig dazu führt, dass Retouren aufgrund von falschen Vorstellungen des Produktes vermindert werden können.


Tools zur Erhebung von Zero-Party Data

Es gibt verschiedene Tools, die Unternehmen bei der Sammlung und Nutzung von Zero-Party Data unterstützen:

  • Zoovu: Bietet interaktive Assistenten zur Datenerhebung und Personalisierung.

  • Octane AI: Künstliche Intelligenz, die die Erstellung von Quizzen und Umfragen zur Sammlung von Kundendaten schnell und einfach ermöglicht.

  • Fairing: Hilft bei der Integration von Zero-Party Data in Marketingstrategien.



Integration von Zero-Party und First-Party Data für eine ganzheitliche Kundenansprache

Die Kombination von Zero-Party Data mit First-Party Data (durch Kundeninteraktionen gesammelte Daten) ermöglicht eine umfassendere Sicht auf den Kunden. Durch diese Integration können Unternehmen sowohl die expliziten Kundenvorlieben als auch das tatsächliche Verhalten ihrer Kunden berücksichtigen, was zu präziseren Personalisierungsstrategien führt.

Beispiel: Ein Fitnessunternehmen nutzt ein Quiz, um die Trainingsziele seiner Kunden zu ermitteln (Zero-Party Data), und kombiniert diese Informationen mit den bisherigen Kaufdaten und dem Surfverhalten auf der Website (First-Party Data). So können maßgeschneiderte Produktempfehlungen erstellt werden, die sowohl den geäußerten Zielen als auch dem tatsächlichen Verhalten entsprechen.

Dieses Zusammenspiel von Zero- und First-Party-Data verbessert nicht nur die Relevanz der Angebote, sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden, da sie sehen, dass ihre individuellen Bedürfnisse verstanden und berücksichtigt werden.


Herausforderungen bei der Aktualität und Genauigkeit von Zero-Party Data

Obwohl Zero-Party Data wertvolle Einblicke bietet, besteht die Herausforderung darin, die Aktualität und Genauigkeit dieser Daten sicherzustellen. Kundenpräferenzen können sich im Laufe der Zeit ändern, und veraltete Informationen können zu weniger relevanten Empfehlungen führen. 

Mögliche Lösung: Um diesem Problem zu begegnen, sollten Unternehmen Mechanismen implementieren, die es Kunden ermöglichen, ihre Angaben regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren. Dies kann durch periodische Erinnerungen oder durch die Bereitstellung eines benutzerfreundlichen Präferenzzentrums erfolgen. Wichtig ist dabei, den Kunden den Nutzen dieser Aktualisierungen klar zu kommunizieren, um ihre Bereitschaft zur Datenpflege zu erhöhen.




Quellen (zuletzt abgerufen am 30.05.2025):
https://drkpi.com/de/kundendaten-erfassen-per-zero-party-data-strategie/
https://so-care.de/was-ist/zero-party-data/
https://www.berger.team/glossar/zero-party-data/
https://blog.zoovu.com/zero-party-data/
https://konex-marketing.de/glossar/zero-party-daten/
https://www.cohora.com/post/why-integrating-zero-party-and-first-party-data-are-essential-for-2025
https://www.voguebusiness.com/beauty/beautys-hottest-trend-is-all-about-the-customer
https://www.qualtrics.com/experience-management/research/zero-party-data/
https://xenoss.io/ai-and-data-glossary/zero-party-data
https://www.optimonk.com/zero-party-data-examples/
https://ecommercemarketinginstitute.com/blog/zero-party-data-a-no-nonsense-guide-for-dtc-brands/

Bildquelle: KI-generiert



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